Todesstrafe in Saudi-Arabien für Minderjährige abgeschafft
von Campus Crew Redaktion am 29.04.2020
Saudi-Arabien hat die Todesstrafe für Minderjährige abgeschafft. Vergangenen Montag habe das Königshaus die entsprechende Verordnung dazu erlassen, so die staatlich kontrollierte Menschenrechtskommission in Riad.
Demnach dürfen Angeklagte, welche zum Tatzeitpunkt unter 18 Jahre waren, nicht mehr zum Tode verurteilt werden. Stattdessen beträgt die Höchststrafe für jugendliche Straftäter nun zehn Jahre Haft in einem Jugendgefängnis. Saudi-Arabien wird schon länger von Menschenrechtsorganisationen kritisiert, die Todesstrafe sehr häufig zu verhängen und zu vollstrecken. Vergangenes Jahr seien insgesamt 184 Menschen hingerichtet worden. Nach jüngsten Berichten von Amnesty International seien das deutlich mehr als in den Jahren zuvor, dabei seien die weltweiten Hinrichtungszahlen rückläufig. Im Königreich wird die Todesstrafe oft wegen Terrorvorwürfen oder Drogendelikten verhängt. Laut Amnesty werde die Strafe aber auch als Mittel gegen Oppositionelle genutzt. Grundsätzlich steht die Regierung Saudi-Arabiens immer wieder wegen ihrer Menschenrechtspolitik in der Kritik, welche zunehmend von Unterdrückung geprägt sei.
Autorin: Xenia Beitz
Vorschaubild: Mekka in Saudi-Arabien