American Drama Group: „Macbeth“ – Rezension
von Maximilian Huber am 16.12.2018
Von Anette und Melanie
Mord und Intrigen im Hörsaal
Für alle, die es nicht wissen: Unter Schauspielern existiert der Aberglaube, dass das laute Aussprechen beziehungsweise Zitieren von „Macbeth“ vor einer Aufführung oder bei Aufenthalt in einem Theaterraum so viel Unglück bringt, dass man, um den „Fluch“ zu brechen, ein besonderes Ritual vollziehen muss. Wenn die Legende um das schottische Stück stimmt, haben sich die Schauspieler der American Drama Group wohl daran gehalten. Oder sie kennen inzwischen das Aufheberitual des Fluches in – und auswendig. So oder so war ihre Aufführung im WiWi am Freitag ein voller Erfolg. Auch, wenn die Inszenierung nicht mit Überraschungen oder Effekten glänzen konnte, überzeugte die schauspielerische Leistung. Die Theatergruppe verstand es, eines der meist aufgeführten Stücke der Welt nichts desto trotz interessant und frisch darzustellen, ohne mit zu experimentellen Mitteln Verwirrung unter den Zuschauern zu stiften. Aus den wenigen Möglichkeiten, die ein Hörsaal nun mal so bietet, haben sie kreativ eine minimalistischen Kulisse aufgezogen.